Kinder brauchen Menschen, die an sie glauben und ihnen helfen, ihre Potentiale zu entfalten. Sie brauchen Mutmacher und Vorbilder. Sie brauchen eine Umgebung, die sie annimmt und fördert. Manche Familien sind aus verschiedensten Gründen bei dieser wichtigen Aufgabe auf besonderen Beistand angewiesen.
Hier leistet unser Bildungspatenschaftsprogramm „Die Wunderfinder“ einen wichtigen Beitrag: Einjährige Bildungspatenschaften unterstützen die Grundschulkinder in ihrer persönlichen Entwicklung und vermitteln ihnen neue Bildungsimpulse.
Gemeinsam mit ehrenamtlichen Patinnen oder Paten gehen die Kinder auf Exkursionen, die sogenannten Wundertouren. Als Team entdecken sie interessante Orte in Leipzig. Die Wunderorte können z.B. eine Backstube sein, die Oper, eine Feuerwehrwache und viele mehr.
Die Wunderfinder-Kinder aus Horten im Leipziger Osten und Grünau können so ihre Stärken entwickeln und sich neue Bildungswelten erschließen.
Warum Leipzig "Die Wunderfinder" braucht
Überall hört man: Leipzig wächst, Leipzig boomt, Leipzig blüht auf. Gut, dass die grauen Jahre vorüber sind. Was aber leider auch Realität ist: Leipzig ist bei allem Aufschwung weiter eine Großstadt mit einer hohen Armutsquote geblieben. Unser Ziel ist daher, dass Kinder aus schwierigen Verhältnissen ihre Startchancen verbessern können. Deshalb fördern wir seit 2015 jedes Jahr Hortkinder aus fünf Leipziger Grundschulen mit einer Bildungspatenschaft.
Wie "Die Wunderfinder" wirken
Das Besondere an den Wunderfindern ist die Kombination von vier Dingen:
- Das Entdecken des Stadtraums und neuer Bildungswelten durch Exkursionen: Den Kindern werden neue Bildungswelten geöffnet - das kann eine Bibliothek sein, ebenso wie ein Unternehmen oder ein urbaner Garten. Das weckt Offenheit, Unternehmungslust und stärkt das Miteinander.
- Eine emotionale Stärkung durch persönliche Zuwendung: über 70 ehrenamtliche Patinnen und Paten begleiten jeweils 2 Patenkinder für ein Schuljahr individuell. Die Kinder erleben Verlässlichkeit, Selbstwirksamkeit und lernen neue Lebenswege kennen. Optional kann sich ein zweites Patenschaftsjahr anschließen. Im Verlaufe dieser Wunderfinder-Chancenpatenschaft geht die Patin/der Pate noch individueller auf die Bedürfnisse seiner Patenkinder ein.
- Engagement, das Spaß macht: Für die Patinnen und Paten sind die "Wunderorte" fast immer genauso spannend wie für die Kinder.
- Eine professionelle Projektbetreuung: Unsere Projektleiterin sorgt für eine verlässliche Organisation und bringt die Bedürfnisse von Kindern, Eltern, Paten und Exkursionsorten und Horten zusammen. Ihr oberstes Ziel dabei: Das Wohl und die Entwicklungsmöglichkeiten der Patenkinder. Eine Familienpsychologin berät sie dabei und bietet Weiterbildungen für die Pat/innen an.
Nach den seit 2015 vielen erfolgreichen Wunderfinder-Jahren wissen wir: Die Kinder erhalten wertvolle Impulse für ihre weitere Entwicklung. Die Wunderfinder stärken das Selbstvertrauen, schaffen wichtige soziale Beziehungen, steigern die Konfliktfähigkeit und die Aufmerksamkeit der Kinder. Mehr über die Wunderfinder erfahren Sie auch auf unserem Projektblog.
Das Wunderfinderjahr 2024/2025
100 Wunderfinder werden mit dem neuen Schuljahr ganz aufgeregt in ihr buntes Wunderfinderjahr starten. Kein Wunder, denn das Entdecken von Leipzig ist toll und aufregend. Dafür brauchen wir noch interessierte Ehrenamtliche, die eine Wunderpatenschaft für zwei Grundschulkinder ein Schuljahr lang übernehmen. Wollen Sie dieses Schuljahr selbst dabei sein und mit Kindern die Stadt (neu) entdecken? Sind Sie als Patin oder Pate dabei?
Es werden tolle Wunderorte erforscht: Parks und Stadtwald, Oper und Gewandhaus, Rathaus und Polizei, Stadtbibliothek und Jugendclub. Bei 10 Ausflügen im Schuljahr erkunden die Teams Leipzig als Stadt und Bildungsraum. Wir freuen uns über Neuzugänge im Team unserer rund 75 aktiven Patinnen und Paten zwischen 19 und 75 Jahren.
Ein Teil unserer Patinnen und Paten kümmert sich im Rahmen einer Chancenpatenschaft im zweiten Jahr um eine weiterführende Unterstützung der Kinder.
Was aus einer Wunderpatenschaft erwachsen kann
Viele Wunderpatenschaften bestehen für ein Schuljahr. Aber aus einigen erwachsen auch dauerhafte Verbindungen, die in eine Familienfreundschaft übergehen können. Unsere Wunderpatin Christina Hapke berichtet von ihren Patenkindern:
"Gestern haben wir gemeinsam einen schönen Nachmittag mit E. und L. im Museum der bildenden Künste verbracht. Trotz Wärme und Maske hat es den Kindern Freude bereitet. Sie konnten malen, kleben, suchen und ihr eigenes Portrait zeichnen. Da ich danach noch Zeit hatte, ging ich mit E. in die Buchhandlung und sie suchte sich ein Buch ihrer Wahl aus, ebenso für die Geschwister, die immer ganz traurig gucken, wenn ich E. abhole.
Ich glaube, mittlerweile sind wir für die drei Kinder Oma und Opa. Sie haben großes Vertrauen zu uns, auch die Eltern. Den Eltern stehen wir zur Seite bei Behördenerledigungen. Da ist einiges in der Vergangenheit aus Unkenntnis gehörig schiefgelaufen. Wir begleiten sie bei der Wohnungssuche, was aber sehr schwierig ist. Die Voreingenommenheit der Vermietungsfirmen ist enorm. Da sie in ihrer Gegend wohnen bleiben möchten, ist es doppelt schwierig. Aber wir bleiben dran. In den Sommerferien haben wir uns noch einiges vorgenommen mit der Familie. So habe ich durch Euch auf einmal sechs Enkelkinder. Das macht das Leben bunt und lebendig. Und Familie A. fühlt sich ein Stück integriert in Leipzig, in Deutschland, in die Umgangskultur. Nur so können sie es schaffen, für ihre Kinder eine Basis aufzubauen. Es geht weiter, wie werden wir sehen. Ich bin gern wieder dabei.
Was Sie tun können:
Werden Sie Patin oder Pate für das nächste Schuljahr
Erfahren Sie mehr über die Patenschaft
Schlagen Sie ein Exkursionsziel vor
Förderung
Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Menschen stärken Menschen“ über den Bundesverband Deutscher Stiftungen vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.